GameChanger Prof. Odile Limpach (Co-Gründerin @SpielFabrique)
Um die Vielfältigkeit von Gamification zu verstehen, muss man über den eigenen Tellerrand hinausschauen. Dazu lassen wir Experten aus unterschiedlichen Branchen und Bereichen in einem Kurzinterview zu Wort kommen und erfahren so, wie sie Denkweisen, Methoden und Technologien aus der Gaming-Industrie in ihrem Unternehmen bzw. Bereich adaptieren, um erfolgreicher zu sein – echte GameChanger eben!
Dabei müssen die in diesem Interview geäußerten Ansichten und Meinungen des Interviewpartners nicht zwangsläufig die Meinung von Fusion Campus widerspiegeln.
Ich bin Co-Gründerin von SpielFabrique, einem Accelerator-Programm, das als Katalysator für das Videospiel-Ökosystem wirkt. Wir vernetzen Branchenakteure, fördern den Wissensaustausch und Zusammenarbeit und stärken so sowohl internationale Aktivitäten als auch regionale Märkte (www.spielfabrique.eu). Zudem entwickeln und führen wir Professionalisierungsprogramme für unabhängige Spielentwickler durch. Außerdem bin ich Professorin für Wirtschaft und Unternehmertum am Cologne Game Lab (TH Köln), wo ich Studierende in wirtschaftlichen Grundlagen und Geschäftsstrategien für die Spieleindustrie unterrichte. Zusätzlich leite ich die Game Starter Foundry, den Inkubator des CGL, der Start-ups in der Games-Branche unterstützt.Zuvor war ich in leitenden Positionen bei Ubisoft GmbH und Blue Byte GmbH tätig, wo ich Unternehmensstrategien entwickelte und internationale Produktionspipelines aufbaute.
Gaming und Business ziehen sich durch meinen gesamten Werdegang. Es ging für mich immer darum, Brücken zwischen Entwicklung und Wirtschaft zu bauen. Bei Ubisoft und Blue Byte habe ich an Strategien für Vermarktung, Entwicklung und Expansion von Spielen gearbeitet. Mit SpielFabrique unterstütze ich Studios dabei, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, Finanzierungen zu sichern und internationale Partnerschaften aufzubauen. Wir helfen Start-ups und Unternehmen, ihre Position in der Branche zu finden und Marktchancen zu nutzen. Gleichzeitig beschäftige ich mich in meiner Forschung mit wirtschaftlichen Trends der Spieleindustrie und den Herausforderungen, vor denen unabhängige Entwickler stehen.
Ich sehe großes Potenzial darin, Gaming noch stärker mit anderen Wirtschaftsbranchen zu vernetzen, besonders im Bereich Technologietransfer und Community-centered Entwicklung. Andere Branchen können viel von der integrativen Herangehensweise der Spieleentwicklung lernen – sei es in der agilen Produktentwicklung, im nutzerzentrierten Design oder im Umgang mit digitalen Communities. Zudem bringt die Gaming-Branche wertvolle Erfahrungen im Einsatz von KI und prozeduraler Generierung mit, die auch für viele andere Industrien von großem Nutzen sein könnten.
Gaming wird eine noch größere Rolle im Business spielen, nicht nur als Unterhaltungsmedium, sondern auch als Werkzeug für Bildung, Training und Marketing. Unternehmen setzen zunehmend auf Gamification, um Mitarbeiter zu motivieren, Kunden zu binden oder Prozesse zu optimieren. Mit der Weiterentwicklung von KI, VR und AR wird Gaming-Technologie in noch mehr Branchen integriert. Zudem wächst die wirtschaftliche Bedeutung von Spielen als Investitionsfeld – durch Blockchain, Metaverse-Ansätze und neue Geschäftsmodelle wie Play-to-Earn.
Zum Abschluss des Interviews noch ein paar kurze, persönliche Fragen:
Duolingo um endlich besser spanisch sprechen zu können.
Ich wollte immer unendlich viele Tiere haben und habe auch ständig welche von draußen angeschleppt.
Zu Projekten, die nicht mit meinen Werten oder meiner Vision für die Spieleindustrie übereinstimmen.
Jeden Morgen starte ich mit einer Tasse Kaffee und einem Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen der Spielebranche.